Fernwärme ist eine Form der Wärmelieferung, um Gebäude mit Heizwärme und Warmwasser zu versorgen. Entscheidend ist: Fernwärme wird nicht in den einzelnen Gebäuden erzeugt, sondern zentral in einer großen Erzeugungsanlage und von dieser aus in die Gebäude verteilt. Als Transporteur der Wärme (Energieträger) dient sogenanntes Heizwasser. Das Heizwasser gelangt über ein überwiegend erdverlegtes Rohrnetz in die Gebäude. Das gesamte System, bestehend aus zentraler Erzeugungsanlage, Verteilnetz und mehrerer wärmeverbrauchender Gebäude, ist ein geschlossener Kreislauf.
FAQ: Fernwärmepreise & Fernwärmeversorgung
Über Fernwärme
Im Prinzip eignet sich Fernwärme für die verschiedensten Gebäudetypen – vom Einfamilienhaus, über das Mehrfamilienhaus bis hin zum Gewerbeobjekt. Fernwärmekunden profitieren von einer sauberen Energie, die mit jedem Heizungssystem problemlos kombinierbar ist.
Sie können unser Fernwärmekunde werden, wenn Sie Eigentümer eines Gebäudes sind, das in einem unserer Fernwärmeversorgungsgebiete liegt. Wo in Riesa Fernwärmeversorgungsgebiete liegen, erfahren Sie auf unserer Internetseite oder in unserer Imagebroschüre.
Mit Nahwärme wird die Übertragung und/ oder Speicherung von Wärme zwischen Gebäuden zu Heizzwecken umschrieben, wenn sie im Vergleich zur klassischen Fernwärme nur über verhältnismäßig kurze Strecken führt. Nahwärme wird im Unterschied zur Fernwärme in kleinen, dezentralen Einheiten installiert. Die Stadtwerke Riesa bieten sowohl Fernwärme als auch Nahwärme. Ansprechpartner für maßgeschneiderte Nahwärmelösungen ist die ESAM Energieservice und Arealmanagement GmbH, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadtwerke Riesa.
Weil nicht überall in Riesa aus technischen und wirtschaftlichen Gründen der Anschluss an die Fernwärmeversorgung möglich war, wurde die Idee geboren, das vorhandene Gasnetz zu nutzen und den Hausbesitzern eine dezentrale Wärmeversorgung anzubieten. 1996 begann der Fachbereich Fernwärme die ersten 16 Nahwärmeanlagen in Containerform aufzustellen. 1999 gründeten wir die Sparte Nahwärme. Ein musterhaftes Beispiel für eine großflächige Nahwärmeerschließung in Riesa ist das Wohngebiet in der Pausitzer Delle. Um Nahwärme auch außerhalb der Stadtgrenzen anbieten zu können, gründeten die Stadtwerke Anfang 2003 die Energieservice und Arealmanagement GmbH. Heute zählt die ESAM knapp 4.000 Kunden in Sachsen und Sachsen-Anhalt.
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Fernwärmeversorgung
Fernwärme wird in Riesa in sechs Erzeugungsanlagen produziert. An jede Erzeugeranlage ist ein eigenständiges Fernwärme-Versorgungsnetz angeschlossen. Als Brennstoff dient überall Erdgas. In einem Fernwärmenetz wird Wärmeenergie von der großen Erzeugungsanlage über den sogenannten Vorlauf zum Verbraucher transportiert. Der Transport erfolgt über wärmegedämmte Rohrleitungen. Als Trägermedium dient aufbereitetes Wasser, das sogenannte Heizwasser. In der Hausübergabestation wird dem Wasser über Wärmetauscher Wärme entzogen, das Heizwasser verbleibt in der Leitung. Die Wärme wird auf das in der Hausanlage zirkulierende Heizwasser bzw. das Trinkwasser für die Warmwasserbereitung übertragen. Danach wird das abgekühlte Fernheizwasser über den Rücklauf zurück in die Erzeugungsanlage befördert. Das Fernheizwasser wird erneut erwärmt. Das Fernwärmenetz stellt also einen geschlossenen Kreislauf dar. Auf diese Weise versorgen wir zirka 40 Prozent des Riesaer Wohnungsbestandes.
In unseren Fernwärmenetzen wird Wärmeenergie von einer großen Erzeugungsanlage über den sogenannten Vorlauf zum Verbraucher transportiert. Der Transport erfolgt über wärmegedämmte Rohrleitungen. Als Trägermedium dient aufbereitetes Wasser, das sogenannte Heizwasser. In der Hausübergabestation wird dem Wasser über Wärmetauscher Wärme entzogen, das Heizwasser verbleibt in der Leitung. Die Wärme wird auf das in der Hausanlage zirkulierende Heizwasser bzw. das Trinkwasser für die Warmwasserbereitung übertragen. Danach wird das abgekühlte Fernheizwasser über den Rücklauf zurück in die Erzeugungsanlage befördert. Das Fernheizwasser wird erneut erwärmt. Das Fernwärmenetz stellt demnach einen geschlossenen Kreislauf dar.
Fernwärme trägt massiv dazu bei, die Emissionen von Luftschadstoffen und Treibhausgasen minimal zu halten. Bereits heute stoßen wir 40 Prozent weniger Kohlendioxid aus als noch 1990. Damit hat das Unternehmen das offizielle Deutschland-Ziel für das Jahr 2020 frühzeitig erreicht. Die Emissionen sind vor allem deshalb so gering, weil die Stadtwerke Riesa bei der Erzeugung von Fernwärme und Strom auf natürliches Erdgas setzen und beide Prozesse effizient miteinander verbinden (Kraft-Wärme-Kopplung). Erdgas ist mit Abstand der emissionsärmste unter allen fossilen Brennstoffen. Die Anwendung von Fernwärme an sich verursacht keine weiteren Emissionen, weil in den Gebäuden keine Verbrennung mehr erfolgen muss. Außerdem reinigt die aufwändige und wirkungsvolle Technik in den Erzeugungsanlagen die Abgase besser, als das sonst bei Tausenden von Einzelfeuerstätten möglich wäre.
Fernwärme bietet unter allen Energieträgern die höchste Versorgungssicherheit. Alle sechs Erzeugungsanlagen sowie sämtliche Leitungen und Hausübergabestationen entsprechen dem Stand der Technik. Die Fernwärmeleitungen liegen frostsicher in etwa 80 Zentimeter Bodentiefe. Das zirkulierende Heizwasser kann nicht gefrieren. Von sicherheitsrelevanter Bedeutung ist auch das Verfahren der Rohrverlegung. Seit 1991 verlegen die Stadtwerke Riesa die Fernwärmeleitungen direkt ins Erdreich. Dadurch werden großflächige Tiefbau- und Betonarbeiten für Kanäle und Schächte vermieden. Freileitungen sind kaum noch vorhanden. Der Anteil an kanalverlegten Rohren geht immer weiter zurück. Damit konnten die SWR die Wasser- und Wärmeverluste auf ein Minimum reduzieren. Erfahrene Mitarbeiter und hochwertige Technik kontrollieren und steuern den Versorgungsprozess, begonnen bei der Erzeugung, über die Wärmeverteilung bis hin zu den Hausübergabestationen. Selbstverständlich unterliegt auch der Schadstoffausstoß einer permanenten Überwachung. Grundlage ist ein allumfassendes Qualitätsmanagement – das sogenannte Technische Sicherheitsmanagement. Dieses wird in regelmäßigen Abständen von unabhängigen Gutachtern geprüft und zertifiziert.
Nein, Heizwasser ist KEIN Trinkwasser. Das Wasser, das beim Transport der Wärme zum Einsatz kommt, wird speziell aufbereitet. Die im normalen Trinkwasser gelösten Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium, die für den menschlichen Körper lebensnotwendig sind, können im Wärmesystem zu Steinbildungen führen und müssen deshalb entfernt werden. Dieses Wasser nennt man dann enthärtetes Wasser. Gleichzeitig müssen durch verschiedene Chemikalien ph-Wert, Leitfähigkeit und Sauerstoffgehalt eingestellt werden.
Zugegeben, der Begriff ist sehr gewöhnungsbedürftig. Er hat aber einen wirtschaftlich und umwelttechnisch Hintergrund. 1995 hat der Riesaer Stadtrat die Fernwärmeversorgungssatzung beschlossen. In dieser werden für das Stadtgebiet Riesa Fernwärmeversorgungsgebiete ausgewiesen, in denen die Versorgung mit Wärmeenergie über unser Fernwärmenetz erfolgt. Damit wollen wir gemeinsam mit der Stadt die Emissionsquellen für Luftschadstoffe und Treibhausgase in Riesa reduzieren.
Fernwärmepreise
Im Gegensatz zu Primärenergieträgern wie Öl, Erdgas und Kohle, die erst beim Verbraucher in nutzbare Wärme umgewandelt werden, erhalten Sie mit Fernwärme ein direkt verwendbares Endprodukt. Wir bieten Fernwärme als komplette Dienstleistung, die Ihnen fertige Wärme und ein umfangreiches Servicepaket bietet. Damit sind in den Fernwärmepreisen auch andere Kostenbestandteile enthalten – zum Beispiel für die Anschaffung der Hausübergabestation. Daher dürfen Sie die Fernwärmepreise nicht mit reinen Brennstoffpreisen vergleichen. Unser Tipp: Führen Sie für den Vergleich mit anderen Heizungssystemen einen Vollkostenvergleich durch. Nur so erfahren Sie, wie sich Fernwärme für Sie rechnet. Wir helfen Ihnen gern.
Alle festen Bestandteile der Kosten – also die Kosten, die unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch entstehen – sind im Fernwärme-Grundpreis enthalten. Die festen Kosten bestehen hauptsächlich aus den Kapitalkosten für unserer Erzeugeranlagen, Transportleitungen und Übergabestationen sowie den Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung. Die Berechnung des Grundpreises erfolgt auf der Basis des vertraglich vereinbarten Wärmebedarfs für Ihr Gebäude.
Neben dem Grundpreis zur Abdeckung der fixen Kosten beinhaltet der Fernwärmepreis den so genannten Arbeitspreis. Dieser ist verbrauchsabhängig: Er steht im direkten Zusammenhang mit der von Ihnen bezogenen Wärmemenge.
Das ist der Preis für Messung und Abrechnung je nach Art und Umfang der erforderlichen Mess- und Steuereinrichtungen, für die Rechnungsstellung und das Inkasso durch die Stadtwerke Riesa. Der Verrechnungspreis richtet sich nach dem Anschlusswert.
Vertragliche Grundlage für die Versorgung mit Fernwärme ist die Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme (AVBFernwärmeV) in ihrer jeweils gültigen Fassung.
Üblicherweise ist der Hauseigentümer der Vertragspartner für die Fernwärmelieferung. Die Kosten werden dann wie gewohnt über die Nebenkostenabrechnung verteilt. Hier wirken die Festlegungen der Heizkostenverordnung.